L E S E R B R I E F
an die Redaktion der
Zeitschrift "Der Abschleppunternehmer" mit der Bitte um
Veröffentlichung
ADAC-Straßenwacht-Provisionen ?
Der ADAC (GmbH) schrieb am 20.1.1993 (sdi-kro-esh) -
Originalabschrift -
"an alle Vertragspartner des ADAC-Straßendienstes"
"Bitte im Straßendienstordner unter Nr. 7 ablegen"
"Provisionen"
Sehr geehrte Damen und Herren,
uns sind konkret Fälle bekannt , dass versucht wurde an Mitarbeiter der
ADAC-Straßenwacht sogenannte Provisionen für "Kundenzuführungen",
z.B. bei
Mietwagen usw. zu bezahlen.
Wir sind uns sicher einig, dass solche Praktiken mit dem
Strassendienstvertrag
nicht konform gehen.
Den Mitarbeitern der ADAC-Straßenwacht ist es laut ihrer
Dienstanweisung
untersagt, derartige Vergünstigungen anzunehmen. Bedenken Sie bitte,
dass dieses
auch arbeitsrechtliche Konsequenzen für unsere Mitarbeiter haben kann.
Mit freundlichen Grüßen Karl-Heinz Kroha
Meine Meinung dazu ist relativ einfach darstellbar.
Das Wort Bestechungsgelder -Schwarzgelder ohne Quittung ?- ist hier wohl
mit der
Umschreibung "Provision" in Anführungszeichen gemeint ?
"Unvergessen" ist doch auch der FOCUS-Artikel über die hohen
Trinkgeldeinnahmen
der ADAC-Straßenwachtfahrer von den liegengebliebenen Autofahrern ?
Inzwischen wurde das "Trinkgeldgesetz" geändert und diese
Einnahmen sind jetzt
auch im erheblichen Umfang steuerfrei.
Durch die hohe Präsenz der ADAC-Vereins-Straßenwacht ist es schon
"verführerisch", hier sich das sog. "Abfangen von
Kunden" vom Abschleppdienst
vergüten zu lassen, bedeuten diese wirtschaftlichen Zweige doch ein
regelmäßiges
und dauerhaftes "Vergnügen".
Nicht verwunderlich ist es, warum ADAC-Vertragsabschleppdienste im
Vergleich zu
"freien" Hilfeleistern so hohe Einsatzzahlen und Auslastungen
erreichen. Kein
"freier" Abschleppunternehmer oder die sog. "SILBERNE
FLOTTE" kann sich solch
eine "Abfangjägertruppe" wie die 1600 Straßenwachtfahrer in
Deutschland leisten.
Die ADAC-Straßenwacht wird ja von den ca. 14 Millionen
Vereinsmitgliedsbeiträgen
bezahlt.
Die "SILBERNE FLOTTE" hat keine von "Mitgliedsbeiträgen"
bezahlte Straßenwacht,
die täglich insbesondere auf Autobahnen patrouilliert und ggf.
liegengebliebene
Autofahrer "kostenlos" weiterhilft - und hier am Beispiel der
Vorfälle am
Inntaldreieck den Autofahrern die gerade montierten Keilriemen wieder
durchschneidet, wenn diese Autofahrer dann doch nicht ADAC-Mitglied
werden
wollen ?
Ich erinnere hier an die bestens organisierte ADAC-Mitgliederwerbung.
Als registrierte ADAC-Agentur erhalten Sie eine Agenturnummer. Für jede
geworbene ADAC-Mitgliedschaft gab es z.B. (Juli 2000) 30,- DM - und für
eine
ADAC-Plus-Mitgliedschaft (Vereinsmitgliedschaft plus Schutzbrief) sogar
40,- DM.
Als "SILBERNER" Vertragspartner können Sie keine
Schutzbriefmitglieder werben.
Sie erhalten nicht die Möglichkeit, ggf. sogar ein bisheriges
ADAC-Mitglied ein
interessantes "Gegenangebot" zu machen, z.B. für nur 10,- EUR
einen Schutzbrief
anzubieten und können daher auch nicht wie beim ADAC derzeit 20,75 EUR
als
Werbeprämie einkalkulieren.
Dies erweckt bei mir den Eindruck, als ob die Versicherungswirtschaft
kein
besonders hohes Interesse daran hat, gegen GELB zu "gewinnen"
?
Mit den besonders preisgünstigen 10,- EUR Versicherungsschutzbriefen wäre
ein
dramatischer ADAC-Mitgliederschwund doch kurzfristig zu packen ? Welcher
Autofahrer hat denn 70,- EUR "zuviel" in der Tasche ?
Auch ist es besonders erstaunlich, dass die ADAC GmbH sich dazu
"berufen" fühlt,
über die ADAC-Vereinsangestellten (Straßendienst) zu
"herrschen" ? Dies ist nur
wieder ein Indiz dafür, dass der ADAC-Konzernverbund eine echte
Trennung von
Verein und gewerblichem Betrieb gar nicht "eingeplant" hat und
wie
selbstverständlich über die Vereinsbelange tatsächlich
"eingreift" .
Auf den Visitenkarten bezeichnet Herr Kroha sich dann sowohl aus
GmbH-Geschäftsführer, als auch als Leiter der Straßendienste (e.V.) .
Nachdem keine Trennung von Verein und wirtschaftlichen
"Tochterfirmen" vorhanden
ist, wäre eine "Vereinslösung" m.E. angebracht ?
Dies hat schon vor Jahren die "Wirtschaftswoche" - Zeitschrift
unter Berufung
auf Herrn Bury (jetzt im Kanzleramt) angeregt.
Der Missbrauch des Vereinsrecht mit dem überwiegend-wirtschaftlichen
Interessen
milliardenschwerer Tochterfirmen ist in der Gesetzgebung gar nicht
"vorgesehen"
gewesen, deshalb kann wohl der ADAC-Vereins-Wirtschaftskonzernverbund
mit
inzwischen "unzähligen" Tochterfirmen (GmbHs + AG) , sowie
weitverzweigten
Beteiligungen der ADAC Service GmbH möglicherweise so
"schwer" untersagt werden? Außerdem ist der Vereinssitz ja in
BAYERN - und hier gehen die Uhren ja
bekanntlich "anders" .
Die Vereinskonstruktion spart dem ADAC seit Jahren möglicherweise viele
Hundert
Millionen DM / EUR an Gewerbesteuer und Einkommenssteuer. Allein das
Immobilienvermögen des Vereins, sowie der "aufgeteilten"
Ortsgau-Tochtervereine
dürfte in Deutschland mehrere Milliarden EUR inzwischen betragen
(steuerfrei).
Gegen diese milliardenschwere Wirtschaftsmacht wagt sich wohl weder ein
bayr.
Finanzminister, noch der Bundes-Finanzminister, bzw. der bayr.
Ministerpräsident
oder der Bundeskanzler ?
Warum gründen "Sie" als Privatperson nicht auch einen Verein
und bilden so
steuerfrei unbegrenzte Vermögen ?
Dieter Pramschüfer info@iga-verein.de
www.iga-verein.de
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