L E S E R B R I E F

an die Redaktion der Zeitschrift "Der Abschleppunternehmer" mit der Bitte um Veröffentlichung


Die GELBE bayerische Polizei ?

Der " Aprilscherz " 2004 des Bayr. Staatsministerium des Innern über die
Pressemitteilung vom 1.4.2004 , dass nur noch der ADAC der bayerischen Polizei
bei Fahrzeugpannen (und Unfällen ?) helfen darf, hat im gelb-allergischen und
kritischen Abschleppunternehmerlager für Nachdenklichkeit und Unruhe gesorgt.

Immerhin ist auch anerkannt worden, dass die bayr. Staatsregierung Kosten
einsparen will und den wohl günstigsten Ausschreibungsbewerber genommen hat?

Leider hat die bayr. Polizei die örtlichen Abschleppunternehmer nicht gefragt.
Möglicherweise hätte der eine oder andere Abschleppunternehmer seiner bayr.
Staatsregierung dahingehend geholfen, kostenlos Polizeieinsatzwagen, die in
seinem unmittelbaren Abschlepprevier liegen bleiben, zu helfen?
Wenn dazu von der bayr. POLIZEI gedroht worden wäre, dass ansonsten der ADAC
verständigt werden würde, hätten möglicherweise alle NICHT-GELBEN Hilfeleister
eine kostenlose KULANZREGELUNG angeboten?

Wir bitten deshalb um Rückantwort an die IGA per e-Mail oder FAX, welche bayr.
Abschleppunternehmer hier sich verpflichtet hätten, " seiner " POLIZEI im
Pannenfall oder Unfall kostenlos zu helfen? (bzw. wie der ADAC zum
Taschengeldpreis von vielleicht 5,- EUR?)

Einige IGA-Mitglieder haben auch vorgeschlagen, dass die bayr. POLIZEI doch 
ggf. nicht nur Kosten einsparen könnte, sondern doch gleich auch noch für den
übermächtigen Automobilclub ADAC eine Mitgliederwerbung betreiben könnte?
Der Ruf ist nun mal schon überwiegend ruiniert, da lebt es sich doch auch dann
offen mit dem ADAC ganz ungeniert?  Der ADAC hat an seinen
Straßenwachtfahrzeugen schöne Aufkleber: Hier können Sie ADAC-Mitglied werden.
Diese könnten auch an den bayr. Polizeieinsatzwagen angebracht werden?

Immerhin zahlt der ADAC für eine Mitgliederwerbung incl. Schutzbrief eine
Fangprämie von 20,75 EUR .

Wenn schon sich die bayr. POLIZEI nur noch vom ADAC helfen lassen will, braucht
Sie sich m.E. auch nicht mehr zu scheuen, hier noch deutlicher sich zur GELBEN
FARBE zu bekennen? Die leere bayerische Staatskasse könnte doch diese
Aufbesserung von x-tausend-mal 20,75 EUR dringend gebrauchen?

Seit Jahr und Tag fordert die IGA ein strikt neutrales Auftreten der
Polizeibeamten an der Unfallstellen. Keinesfalls sollte hier nur nach dem ADAC
vom Polizeibeamten gefragt werden, weil die Autofahrer im Unfall oder in der
Situation einer Panne oft nervös oder sehr hilflos sind, bzw. ggf. sogar im
Schockzustand sich befinden und die " scheinheilige " Frage nach dem
ADAC-Abschleppdienst überhören, weil der normale Autofahrer bei der Flut der
überwiegend GELBEN Abschlepp- und Bergungsfahrzeuge möglicherweise meint, dass
nur der ADAC abschleppen darf, bzw. Pannenhilfe durchführen darf.
Bei einigen Polizeidienststellen ist auch strikte Neutralität festzustellen.
Vielerorts jedoch scheint fast nur die GELBE Brille vorhanden zu sein?

Dazu hat ja das jahrelange Patrouillieren des ADAC insbesondere auf Autobahnen
erfolgreich beigetragen? Nun hört der Autofahrer auch noch, dass sich die bayr.
POLIZEI nur noch vom ADAC helfen lässt - da wird doch dem normalen Autofahrer
verstärkt beigebracht, wer der Favorit der POLIZEI ist?

Hier wird ja auch der Anschein erweckt, als ob der ADAC auch gegenüber normalen
Kunden die beste (preiswerteste) Lösung ist? Die Werbewirkung für den
ADAC-Konzern durch die Verbindung mit der bayr. POLIZEI ist unschätzbar?
Ein Marketing-Stratege würde hier anraten, sogar noch zu zahlen, statt der
POLIZEI eine Kostenrechnung zu schicken?

Derzeit kursiert in Bayern (den Ort werde ich aus bestimmten Gründen nicht
nennen) von Abschleppunternehmerkollegen das Gerücht, dass sich ein
Abschleppunternehmer wg. fortlaufender Auftragsflaute beim GDV beschwert hatte,
den GDV verklagt hatte und hier angeblich dann bei  der Einsichtnahme
festgestellt wurde, dass die örtliche Polizei immer nur den ADAC-Kundenwunsch
dem GDV gegenüber behauptet haben soll?
Nachdem dieser benachteiligte Abschleppunternehmer die Klage gegen das Land
BAYERN vorbereitete, kam plötzlich und unerwartet der ADAC-Gebietsleiter und
legte einen unterschriftsreifen ADAC-Straßendienst-Plus-Partnervertrag vor.
Seit dieser ADAC-Vertragsunterzeichnung brummt der bisher auftragsschwache
Abschleppdienst auf vollen Touren.

Die Moral " von der Geschicht " ist einfach beschrieben.

Entweder die Polizei vor Ort verhält sich neutral und gesetzeskonform, dann 
wird tatsächlich der nächstgelegene Abschleppdienst vermittelt, oder es kommt
weiterhin zu der sog. GELBEN " Tempo " oder " Papiertaschentuchfrage " ?
Dann kann ein Abschleppdienst nur mit GELBEN Logo überleben?

Ich rate deshalb ggf. allen freien Abschleppunternehmern, sich als Vermittler
für den ADAC zu bewerben. Sie bekommen hierfür 20,75 EUR Vermittlungsprovision.
Möglicherweise schaffen Sie es bei hoher Schutzbriefwerbung für den ADAC auch,
dann irgendwann einen ADAC-Straßendienstvertrag zu erhalten.
Wenn der ADAC zudem eine überragend-marktbeherrschende Stellung erreicht hat,
muss der ADAC nach dem Wettbewerbsrecht und Diskriminierungsverbot sowieso 
Ihnen auf Antrag einen ADAC-Straßendienstvertrag geben?

Insofern würde uns die POLIZEI doch massiv helfen, wenn auch die POLIZEI für 
den ADAC-Schutzbrief massiv werben würde, damit der ADAC noch schneller die
überragend-marktbeherrschende Stellung zweifelsohne erreichen könnte?
Erst wenn das sog. GELBE FASS übergelaufen ist, besteht eine Chance?

Wer nun meint, dass dieser Artikel eine reine Satire ist, könnte sich irren?

Dieter Pramschüfer      info@iga-verein.de       www.iga-verein.de
 

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